Vanellope von Schweetz und das Ungeheuer auf Schloss Bloodstone
Kapitel 1: Die Einladung
Es begann an einem stürmischen Abend. Vanellope von Schweetz saß auf ihrem Thron aus Zuckerguss und plante ein neues Rennen für die Candy-Crush-Meisterschaft, als ein pixeliges Kärtchen vor ihr erschien – wie aus dem Nichts. Darauf stand:
„Sei unser Gast auf Schloss Bloodstone. Eine Nacht voller Rätsel und Belohnungen erwartet dich.“
Vanellope kniff die Augen zusammen. „Schloss Bloodstone? Noch nie gehört. Klingt wie eine klebrige Halloween-Aktion.“ Doch ihre Neugier siegte. Mit einem Sprung in ihren Candy-Glider machte sie sich auf den Weg durch das dunkle Portal, das sich neben ihrer Rennstrecke geöffnet hatte.
Kaum hatte sie das Portal durchquert, befand sie sich auf einer nebligen Insel. Vor ihr ragte ein düsteres Schloss auf – hoch wie ein Alptraum, mit Türmen, die in den schwarzen Himmel stachen. Die Luft roch nach feuchtem Stein und Moder.
„Gruselfaktor: Zehn von zehn“, murmelte Vanellope.
Die schweren Eingangstore öffneten sich von selbst, und ein hallendes Knarren ließ ihre Nackenhaare aufstellen. Ein alter Diener – ein pixeliger Butler, halb Mensch, halb Glitch – verneigte sich tief. „Willkommen, Prinzessin von Schweetz. Wir erwarten dich.“
Vanellope schluckte, doch ihre Neugier trieb sie voran.
Kapitel 2: Das verschwundene Gästezimmer
Das Innere des Schlosses war so prachtvoll wie unheimlich. Der Boden bestand aus schwarzem Marmor, und unzählige Kerzen warfen flackernde Schatten auf die Wände. Der Butler führte sie in ein riesiges Gästezimmer mit einem Himmelbett, das aussah, als wäre es für eine Königin gemacht. Doch als sie die Tür hinter sich schloss, bemerkte sie, dass das Zimmer… begann, sich zu verändern.
Die Wände schienen zu atmen, und das Bett war verschwunden – stattdessen stand ein steinerner Sarkophag in der Mitte des Raums. Vanellope wich zurück.
„Ist das ein Scherz? Wo ist mein Bett? Hallo?“, rief sie, doch ihre Stimme hallte ins Leere. Plötzlich öffnete sich der Sarkophag mit einem Knarren, und ein dunkler Schatten stieg daraus empor.
„Du bist hier nicht willkommen, kleines Glitch-Mädchen“, zischte die Gestalt. „Dies ist das Reich des Ungeheuers von Bloodstone. Kehre zurück, solange du noch kannst!“
Doch Vanellope war nicht jemand, der sich einschüchtern ließ. „Ungeheuer, huh? Klingt wie ein schlechter Film. Versuch’s mal mit Vanellope – ich bin die Königin der Glitches!“
Ein gruseliges Lachen erfüllte den Raum, und die Schatten verschmolzen zu einer Tür. Ohne zu zögern trat sie hindurch.
Kapitel 3: Der verfluchte Ballsaal
Die Tür führte sie in einen gigantischen Ballsaal, dessen Decke in unheimlichem Rot glühte. Die Luft war schwer, und es fühlte sich an, als würde etwas sie beobachten. Auf einem Thron in der Mitte des Saals saß eine Kreatur, halb Wolf, halb Drache, mit glühenden Augen und Klauen, die in den Marmorboden gruben.
„Das ist das Ungeheuer?“ flüsterte Vanellope.
Doch bevor sie sich bewegen konnte, begannen die Spiegel an den Wänden, sich zu verändern. Aus ihrem reflektierten Bild wurde eine geisterhafte Version ihrer selbst, die sie mit einem höhnischen Lächeln ansah. „Du wirst hier nie entkommen, kleines Glitch-Mädchen.“
Vanellope schüttelte den Kopf, konzentrierte sich und glitchte durch die Mitte des Saals – direkt auf das Ungeheuer zu. Doch statt sie zu attackieren, verschwand es mit einem letzten, dröhnenden Brüllen, das die Wände erbeben ließ.
„Okay, das war seltsam. Aber ich bin noch hier, und ich will wissen, was das alles soll.“
Kapitel 4: Das Geheimnis der Blutsteine
Vanellope entdeckte, dass der Ballsaal voller seltsamer, blutroter Steine war, die in den Wänden eingelassen waren. Jeder Stein schien zu pulsieren, als hätte er ein eigenes Herz. Sie berührte einen, und sofort fühlte sie eine Kälte, die durch ihren Körper kroch.
Eine tiefe, flüsternde Stimme erklang. „Die Blutsteine halten das Ungeheuer gebunden. Doch wenn du den falschen Stein entfernst, wird es für immer frei sein.“
Vanellope zog die Hand zurück. „Also eine Art Puzzle, huh? Okay, ich liebe Rätsel.“
Mit Vorsicht begann sie, die Steine zu untersuchen, bis sie einen fand, der etwas heller leuchtete als die anderen. Doch als sie ihn berührte, hörte sie ein ohrenbetäubendes Kreischen, und der Boden unter ihr brach ein.
Kapitel 5: Die Katakomben
Vanellope landete in einer dunklen, labyrinthartigen Unterwelt unter dem Schloss. Die Wände bestanden aus schwarzen Knochen, und ein widerliches Tropfen hallte durch die Gänge. Hier unten war es eisig, und sie fühlte, wie die Dunkelheit an ihren Sinnen nagte.
„Cool. Ich liebe düstere Keller“, murmelte sie und schaltete ihre Glitch-Kräfte ein, um durch die engen Gänge zu kommen. Doch plötzlich hörte sie ein Kratzen – wie Klauen auf Stein.
Das Ungeheuer war ihr gefolgt. Es heulte, und der Schrei hallte durch das Labyrinth. Doch Vanellope blieb ruhig. „Wenn du mich fangen willst, musst du schneller sein!“ rief sie und glitt durch die Gänge, während sie das Biest durch die Dunkelheit lockte.
Kapitel 6: Die Konfrontation
Schließlich gelangte sie in eine Kammer, die von einem einzigen, riesigen Blutstein beleuchtet wurde. Auf einer Inschrift stand:
„Nur der Mutigste kann das Ungeheuer erlösen – oder für immer verdammen.“
Das Ungeheuer stürmte in den Raum, und Vanellope stellte sich ihm entgegen. „Du willst spielen? Dann los!“ rief sie und begann, um den Stein zu kreisen. Doch das Ungeheuer lachte nur.
„Du verstehst es nicht, kleines Mädchen. Dieser Stein ist der Schlüssel zu allem.“
Vanellope dachte schnell nach. Wenn sie das Ungeheuer nicht direkt besiegen konnte, musste sie den Stein zerstören. Mit einem Sprung glitchte sie auf die Spitze des Steins und schlug mit aller Kraft zu.
Kapitel 7: Die Wahrheit hinter dem Fluch
Der Blutstein zerbrach, und mit ihm das Ungeheuer. Doch statt zu verschwinden, verwandelte es sich in einen jungen Mann, dessen Augen von Leid und Reue erfüllt waren.
„Danke“, sagte er. „Ich war einst ein Herrscher, doch mein Gier nach Macht verwandelte mich in dieses Monster. Du hast den Fluch gebrochen.“
Vanellope warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Cool, aber nächstes Mal vielleicht weniger Drama, okay?“
Mit einem Lächeln öffnete sich ein Portal, das sie zurück nach Sugar Rush führte. Doch als sie wieder in ihrer Welt ankam, bemerkte sie, dass einer der Blutsteine in ihrem Handschuh steckte – ein Souvenir, das sie daran erinnerte, dass Mut oft die größte Belohnung bringt.
ENDE
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