Prinzessinen Story
 
Rapunzel und der Klabauderschreck
Kapitel 1: Der Fluch des Turms
Hoch oben auf einem steilen Felsplateau stand ein alter, verwitterter Turm, umgeben von dichten, undurchdringlichen Wäldern. Die Dorfbewohner erzählten sich, dass der Turm einst der Wohnsitz einer Hexe gewesen war, die vor Jahrhunderten einen grausamen Fluch über das Land gebracht hatte. Niemand wagte sich in seine Nähe – bis auf Rapunzel.
Rapunzel war ein junges Mädchen mit langen, goldenen Haaren, die so hell leuchteten wie die Morgensonne. Ihre Eltern waren arme Bauern, und seit ihrer Geburt schien Rapunzel vom Pech verfolgt zu sein. Doch sie hatte eine unerschütterliche Neugier und ein Herz voller Mut. Eines Tages hörte sie von den alten Legenden über den verfluchten Turm.
„Es heißt, der Turm birgt ein Geheimnis, das jeden, der es lüftet, reich machen kann“, erzählte ihr der alte Schmied im Dorf. „Aber sei gewarnt, Mädchen. Der Klabauderschreck wacht dort.“ Rapunzels Augen funkelten vor Neugier, doch niemand wollte ihr verraten, wer oder was dieser Klabauderschreck war. In der darauf folgenden Nacht traf sie eine Entscheidung: Sie würde den Turm betreten.
Mit einer Laterne und einem Dolch bewaffnet, machte sie sich auf den Weg. Als sie den Wald betrat, wurde die Dunkelheit drückender, und der Wind trug das Flüstern der Bäume mit sich. Ein eisiges Gefühl kroch ihr den Rücken hinab, aber sie blieb entschlossen.
Kapitel 2: Die Stimme aus dem Schatten
Der Turm ragte wie ein drohender Schatten in den Nachthimmel. Als Rapunzel die schwere Holztür öffnete, stieß sie ein lautes Knarren aus, das sich wie ein Echo durch die Finsternis zog. Innen war es kalt und modrig, und der schwache Lichtschein ihrer Laterne warf verzerrte Schatten an die steinernen Wände.
Plötzlich vernahm sie eine Stimme, leise und heiser, als wäre sie aus einer anderen Welt. „Wer wagt es, den Turm zu betreten?“ Rapunzels Herz setzte einen Schlag aus. Sie wirbelte herum, doch da war niemand. Nur die Schatten bewegten sich, als hätten sie ein Eigenleben.
„Ich bin Rapunzel,“ rief sie, ihre Stimme zitterte leicht. „Ich suche die Wahrheit über diesen Ort.“ Die Stimme lachte, ein hohles, unheimliches Lachen, das in ihren Ohren widerhallte. „Die Wahrheit hat ihren Preis. Bist du bereit, ihn zu zahlen?“
Bevor sie antworten konnte, schloss sich die Tür hinter ihr mit einem Knall. Der Raum wurde dunkler, und das Licht ihrer Laterne begann zu flackern. Plötzlich spürte sie, wie etwas Kaltes ihre Haare berührte. Rapunzel schrie auf und drehte sich um, doch sie sah nur eine schattenhafte Gestalt, die schnell in der Dunkelheit verschwand.
Kapitel 3: Die Treppe ins Unbekannte
Ein muffiger Windzug strich durch den Raum und löschte die Laterne. Rapunzel tastete nach einem Streichholz und entzündete es, ihre Finger zitterten. Im schwachen Lichtschein sah sie eine Wendeltreppe, die nach oben führte. Ohne lange zu überlegen, begann sie hinaufzusteigen.
Jede Stufe knarrte unter ihren Schritten, und das Echo schien sich mit leisen Flüstern zu vermischen. Ein widerliches Gefühl kroch in ihr auf, als hätte sie etwas geweckt, das besser ruhen geblieben wäre. Doch sie war entschlossen, das Geheimnis des Turms zu lüften.
Oben angekommen, fand sie einen Raum, der vollgestopft war mit alten Büchern, verstaubten Artefakten und seltsamen Zeichnungen an den Wänden. Auf einem Tisch lag ein aufgeschlagenes Buch, dessen Seiten von seltsamen Runen bedeckt waren. Doch bevor sie es berühren konnte, hörte sie wieder die Stimme: „Du solltest das nicht tun.“
Die Gestalt tauchte erneut auf, diesmal deutlicher sichtbar. Es war kein Mensch, sondern ein Wesen aus Schatten, mit glühenden Augen und einer unheimlichen Aura. „Ich bin der Klabauderschreck,“ flüsterte es, „und dies ist mein Reich.“
Kapitel 4: Das Buch der Schatten
Rapunzel zögerte, doch ihr Mut siegte über die Angst. „Warum bist du hier?“ fragte sie das Wesen. Der Klabauderschreck schien zu zögern, bevor er antwortete. „Ich bin ein Fluch, ein Geist, gebunden an diesen Turm. Nur das Buch der Schatten kann mich befreien – oder vernichten.“
Ihre Augen fielen auf das Buch. Es pulsierte leicht, als wäre es lebendig. „Und was passiert, wenn ich es benutze?“ fragte sie. Der Klabauderschreck lachte, aber diesmal klang es eher traurig als bedrohlich. „Das wirst du herausfinden. Doch bedenke: Jede Seite birgt eine Entscheidung, und jede Entscheidung fordert einen Preis.“
Rapunzel nahm das Buch vorsichtig in die Hände. Kaum hatte sie es berührt, begann es, grell zu leuchten. Worte erschienen auf den leeren Seiten, als wären sie aus der Dunkelheit selbst geschrieben.
Kapitel 5: Der erste Preis
Die erste Entscheidung war klar formuliert: „Sprich meinen Namen, und die Wahrheit wird offenbart. Doch wisse, dass dein erster Preis deine Erinnerung sein wird.“ Rapunzels Herz raste. Was für ein Spiel war das? Doch die Neugier siegte.
„Klabauderschreck,“ flüsterte sie. Ein plötzlicher Windsturm erfasste sie, und vor ihrem inneren Auge sah sie Szenen aus ihrer Kindheit verblassen. Tränen rannen ihr über die Wangen, doch sie hielt durch. Das Buch begann, weitere Geheimnisse preiszugeben, doch mit jeder Wahrheit schien der Schatten um sie dichter zu werden.
Kapitel 6: Der Ruf der Vergangenheit
Die verblassenden Erinnerungen ließen eine Leere in Rapunzels Geist zurück. Doch etwas Neues begann, diese Leere zu füllen – Bilder, die sie nie zuvor gesehen hatte. Sie sah den Turm in einer anderen Zeit, bewohnt von einer Frau mit glühenden Augen und dunklen Haaren. Diese Frau hielt das Buch der Schatten in den Händen und sprach in einer Sprache, die Rapunzel nicht verstand.
„Das ist die Hexe,“ erklärte der Klabauderschreck. „Sie hat den Fluch erschaffen, der mich hierher brachte.“ Rapunzel betrachtete die Vision aufmerksam. Die Frau wirkte nicht grausam, sondern verzweifelt. „Warum hat sie das getan?“ fragte sie. Der Klabauderschreck blieb still.
Rapunzel spürte, dass das Buch ihr weitere Antworten geben würde. Doch mit jedem Blick auf die Runen schien das Buch sie tiefer in einen Strudel aus Dunkelheit zu ziehen. Eine neue Seite begann sich von selbst zu beschreiben: „Der zweite Preis ist dein Name. Sprich ihn, und du wirst erkennen, wer du wirklich bist.“
Kapitel 7: Der Verlust des Namens
Rapunzel zögerte. Der Gedanke, ihren Namen zu verlieren, war furchterregend. Doch sie wusste, dass sie nicht zurück konnte. Mit bebender Stimme sprach sie: „Rapunzel.“
Ein weiterer Windstoß durchfuhr den Raum, und sie spürte, wie etwas von ihr genommen wurde. Ihr Name verschwand aus ihrem Gedächtnis wie eine Schreibfeder, die in Tinte eintaucht und nichts hinterlässt. Der Klabauderschreck beobachtete sie schweigend, während eine neue Erinnerung ihren Platz einnahm – ein altes Schloss, versteckt im Wald, und eine Wiege, in der ein Kind lag.
„Du bist nicht, wer du glaubst zu sein,“ sagte der Klabauderschreck. „Das Buch der Schatten wird dir alles offenbaren, doch du musst bereit sein, den dritten Preis zu zahlen.“
Kapitel 8: Der Weg zur Wahrheit
Das Schloss aus ihrer neuen Erinnerung wurde zu einer Obsession. Rapunzel spürte, dass ihre Vergangenheit in diesem Ort verborgen lag. Das Buch zeigte ihr eine Karte, die zu einer geheimen Kammer im untersten Stockwerk des Turms führte. Doch der Weg dorthin war voller Gefahren.
Die Wände des Turms schienen sich zu bewegen, als wären sie lebendig. Schattenarme griffen nach ihr, und jedes Flüstern schien ihren Namen zu fluchen. Doch sie kämpfte sich voran, angetrieben von dem Wunsch, die Wahrheit zu erfahren.
Schließlich erreichte sie die Kammer. In der Mitte des Raumes stand ein Podest mit einem alten Spiegel. Das Buch der Schatten leuchtete auf und begann, neue Worte zu schreiben: „Der dritte Preis ist deine Seele. Sieh hinein, und du wirst die letzte Wahrheit erfahren.“
Kapitel 9: Der Spiegel der Seelen
Rapunzel sah in den Spiegel und spürte, wie ihr Geist von einer unsichtbaren Kraft erfasst wurde. Im Spiegel erschien nicht ihr eigenes Gesicht, sondern das der Hexe, die einst den Turm bewohnte. Plötzlich verstand sie: Die Hexe war ihre Mutter.
„Du wurdest geboren, um den Fluch zu brechen,“ erklärte der Klabauderschreck. „Doch der Preis war zu hoch, und sie hat dich hierhergebracht, um dich zu schützen.“ Rapunzels Herz zog sich zusammen. Ihre ganze Existenz war ein Teil eines grausamen Spiels.
Doch der Spiegel zeigte noch mehr. Er offenbarte den Moment, in dem die Hexe den Klabauderschreck erschuf, um ihre Tochter zu bewachen. Der Schattengeist war nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Beschützer.
Kapitel 10: Der letzte Preis
Rapunzel wusste, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Das Buch der Schatten bot ihr die Möglichkeit, den Fluch ein für alle Mal zu brechen, doch der letzte Preis war ihr Leben.
„Wenn ich gehe, was passiert mit dir?“ fragte sie den Klabauderschreck. Das Wesen blickte sie an, seine glühenden Augen voller Traurigkeit. „Ich werde verschwinden. Doch du wirst frei sein.“
Rapunzel zögerte, doch schließlich legte sie ihre Hände auf das Buch und sprach die letzten Worte, die darauf erschienen: „Ich wähle das Licht.“
Ein blendendes Leuchten erfüllte den Turm, und Rapunzel spürte, wie ihre Kraft sie verließ. Doch in ihrem letzten Augenblick sah sie, wie der Fluch brach und der Klabauderschreck in Frieden verging. Der Turm begann zu zerfallen, und Rapunzel wurde eins mit dem Licht.
Die Dorfbewohner fanden den Turm am nächsten Morgen zerstört vor. Doch inmitten der Ruinen erblühten Blumen, heller und schöner als je zuvor – ein Zeichen, dass der Fluch endlich vorbei war.
 
Ende.
Dies ist eine Fan Made Geschichte und steht in keinem Zusammenhang mit Disney.
Es ist eine Nichtkommerziele Fan Story für Fans. Es wird kein Verdienst hiermit erzielt.
#Prinzessinenstory

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert